Freies Fahren Zandvoort – eine tolle Rennstrecke!

Am 03.10.2023 war es nun endlich soweit. Schon lange im Hinterkopf, wollte ich unbedingt mal selber die Rennstrecke in Zandvoort fahren. Die Umgebung, die Atmosphäre, die Strecke selber mit ihren Steilkurven, dass alles wollte ich in einem Paket als Fahrer erleben und habe somit über den DSK e.V. das Freie Fahren dafür gebucht.

Ursprünglich geplant war, dass ich dort mit dem Suzuki Swift fahre. Mein Copilot musste allerdings kurzfristig absagen und so stellte sich die Frage, wie ich das organisatorisch mache. Zandvoort ist leider nicht um die Ecke. Daher wollte ich erst alleine fahren, aber dann nicht im Swift dorthin, sondern ihn auf einen Anhänger schnallen. Insgesamt gab mir das alles ein ungutes Gefühl, diese Tour alleine zu machen und so habe ich meinen guten Kumpel Luca angesprochen, ob er auch zufällig dort ist; da er letztes Jahr schon bei ‚Trackdays‘ vom DSK teilgenommen hat. Dieser war aber von ihm nicht geplant, allerdings hat das in ihm wohl die Neugier geweckt und so haben wir nach und nach einen neuen Plan entwickelt.

Und schon kam der Tag vor dem Event. Ich bin mit dem RAM zu Luca gefahren, dort war sein BMW E46 325i schon auf den Anhänger verladen und das Werkzeug sowie Regenreifen standen bereit. Somit stand fest, wir fahren nicht mit meinem Swift, sondern mit Luca’s Tracktool, welches bisher nur bei der GLP zum Einsatz kam. Wir hatten uns baldmöglichst auf den Weg gemacht, aber egal, ob ich direkt von mir oder eben über Luca dorthin fahre, mit Anhänger zieht es sich einfach ewig, wobei wir auf dem Hinweg noch relativ viel Glück mit den Staus hatten. In Zandvoort angekommen hatten wir Glück, dass die Parkplätze am Strand nicht komplett belegt waren, sodass wir das Gespann ‚am Strand abstellen‘ konnten und erstmal ein paar Bilder gemacht haben. Das Panorama dort ist einfach super.

Ca. 19 Uhr sind wir dann in die Rennstrecke rein und haben dort erstmal abgeladen und den BMW noch getankt. Anschließend ging es zum Hotel, einchecken und was Essen. Die Unsicherheit war groß, wie das Wetter werden wird und daher haben wir entschieden, schon etwas früher an die Rennstrecke zu fahren, damit wir noch vor unserem Stint die Reifen wechseln können. Letztlich ist es dort so, dass es häufig kurze, aber heftige Schauer gibt. In einem solchen Schauer möchte man nicht die Reifen wechseln…

Gesagt, getan. Da wir in Gruppe 4 erst gestartet sind, mussten wir zum Glück nicht ganz so früh aufstehen. Nach einem guten Frühstück ging es an die Strecke und es gab schon erste Regentropfen. Dementsprechend haben wir nach der Anmeldung erstmal Reifen gewechselt und die Startnummern geklebt. Noch ein bisschen Luftdruck anpassen und dann ging es auch schon los. Luca ist Stint 1 gefahren. Bei bester Vorbereitung auf das Streckenlayout, nämlich keine, konnte Luca schon direkt gut Gas geben und wie zu erwarten, wurde es von Runde zu Runde besser. Das Wetter hatte auch noch gehalten. Hier wären die Semi-Slicks noch die bessere Wahl gewesen, aber sicher ist sicher. Wir wollten auf keinen Fall irgendwas riskieren, da das Auto schon ein paar Tage später wieder für die GLP gebraucht wird.

Nach dem Stint haben wir uns ein wenig über die Eindrücke unterhalten. Diese Steilkurven sind schon etwas Besonderes. Und dann kam mehr Regen auf. Pünktlich zu Stint 2 waren wir froh, dass die Regenreifen montiert waren. Diesen Stint bin ich dann gefahren. Null Erfahrung mit dem Auto, mit den Reifen, oder mit der Strecke. Mal wieder voll ins Ungewisse gestürzt (ich sehe da Parallelen zu NLS 6 :D). Warum nur tue ich mir sowas immer an? 😀 Egal, Erfahrung sammeln. Auch hier musste ich wieder kleine Kompromisse beim Sitzen eingehen, aber das war ok.

Es ging ja erstmal um den ersten Eindruck vom Auto und der Strecke und nicht um schnellste Rundenzeiten. Und da tat ich mich schon schwer herauszufinden, wie viel Grip die Strecke noch auf der Ideallinie hat oder ob man eine Regenlinie fahren muss, wie sich der Reifen verhält, neben den ganzen anderen Bewegungen und Geräusche vom Auto. Am Ende des Stints war zwar noch kein guter Rhythmus vorhanden, aber der erste Eindruck gegeben und meine ersten Runden auf der Strecke sind gedreht.

Auch hier haben wir uns wieder besprochen, was wie wo noch möglich ist. Immerhin war nicht klar, wie bei Stint 3 die Wetterbedingungen aussehen. Vorausgesagt war eigentlich noch mehr Regen über eine längere Zeit. Allerdings hörte es zu einem bestimmten Zeitpunkt auf zu Regnen und es kam auch nichts mehr nach, wodurch die Strecke immer weiter abtrocknete. Luca fuhr Stint 3, in dem es trockene und nasse Stellen gab. Hier wurden wieder neue Positionierungen auf der Strecke getestet, um ein noch besseres Gefühl zu bekommen, wo/wie man das Auto am Besten um den Kurs bewegt.

Leider ging nach dem Stint plötzlich die Motorkontrollleuchte an. Wir haben zwar den Fehlerspeicher ausgelesen, konnten aber die Ursache nicht so schnell finden oder beheben, bis der letzte Stint des Tages begonnen hätte. Somit haben wir an dieser Stelle die Fahrten abgebrochen, aufgeladen und haben die Heimfahrt angetreten. Schade, dass ich keinen zweiten Stint mehr fahren konnte, zumal die Strecke dann wieder trocken gewesen wäre und ich somit hätte deutlich schneller fahren können.

Die Heimfahrt war leider geprägt von viel Stau. Bis ich zuhause war, vergingen 9 Stunden…

Fazit: die lange Anreise ist leider ein Problem. Hier lohnt es sich mehr, einen Trackday zu buchen, wo man durchgehend auf die Strecke kann und nicht nur in Gruppen. Ansonsten ist die Rennstrecke so gut, wie ich es erwartet hatte. Steilkurven, top speed, technische Kurvenkombinationen. Es ist alles vorhanden, was man braucht. Daneben die Dünen rundherum und der Strand fußläufig zu erreichen.

Hier möchte ich auf jeden Fall nochmal fahren 😊